So gelingt die Fehlersuche bei der Kälteanlage

Wo hakt es, wenn die Kälteanlage plötzlich ausfällt? Welche Störungen gibt es und wie können Produktionsleiter und Facility Manager kurzfristig darauf reagieren?

Bei der Kälteanlage gilt: Störung ist nicht gleich Störung. Ein Ausfall oder eine absinkende Leistung der Kältetechnik können verschiedenste Gründe haben. Bevor der Fehler aber überhaupt behoben werden kann, muss er erst gefunden werden. Was Sie für die Fehlersuche brauchen, welche Störungen bei der Kälteanlage aufkommen können und wie Sie kurzfristig auf einen Ausfall der Anlage reagieren können, haben wir zusammengefasst. 

Ausstattung für die Fehlersuche

Um die Störung der Kühltechnik ausfindig zu machen, braucht es zu allererst einen Werkzeugkasten mit den richtigen Messinstrumenten. Bei der Fehlersuche in Kälteanlagen kommen dabei meist Thermometer, Hygrometer, Lecksuchgerät, Vakuummeter, Zangenamperemeter, Ohmmeter und Polprüfer zum Einsatz. 

Beim Thermometer sollte darauf geachtet werden, dass die Unsicherheit nicht größer als ±0,1 Kelvin ist. Um die Funktionsfähigkeit des Thermometers zu testen, kann es vor der Benutzung in eine Thermosflasche mit einem Gemisch aus frischen Eiswürfeln und destilliertem Wasser getaucht werden. Zur Gegenkontrolle wird der Fühler dann an die Oberfläche von siedend heißem Wasser gehalten. 

Sichtbare Fehler der Kühltechnik

Die Fehlersuche bei der Kühltechnik muss aber nicht immer aufwendig und mit Messinstrumenten verbunden sein. Manche Fehler können ganz einfach mit den eigenen Sinnen erfasst werden. Bei einem luftgekühlten Verflüssiger können sich zum Beispiel Verschmutzungen wie Fett, Sägespäne oder verwelkte Blätter abgelagert haben. Bei mangelnder Wartung setzen sich die Verschmutzungen fest und beeinträchtigen die Leistung der Kühlung. Möglicherweise ist aber auch der Ventilator beschädigt oder er läuft erst gar nicht. Das führt zu einem erhöhten Verflüssigungsdruck, einer verminderten Kälteleistung und einem erhöhten Energieverbrauch. 

Auch bei wassergekühlten Verflüssigern kann es zu Fehlern kommen, die mit freiem Auge erkennbar sind. Es kann ganz einfach der Flüssigkeitsstand zu niedrig sein, weil sich zu wenig Kältemittel in der Anlage befindet. Oder aber es haben sich Tau oder Reif auf der Oberfläche des Filtertrockners gebildet. Dadurch gelangt Dampf in die Flüssigkeitsleitung, der die Anlage beeinträchtigt. Dasselbe Problem kann auch beim Verdichter auftreten. 

Weitere offensichtliche Hinweise auf das Problem der Kälteanlage sind Öltropfen auf dem Fußboden, durchgebrannte Sicherungen, unterbrochene Motorschutzschalter oder unterbrochene Thermostate.  

Messbare Fehler bei der Kühlung

Bei Kälteanlagen unterscheidet man zwischen zwei häufigen Störungen: Der Niederdruckstörung und der Hochdruckstörung. Bei Störungen auf der Niederdruckseite eines Kompressionskältekreislaufs ist der Wärmeübergang in den Verdampfer zu gering. Die Folge ist eine zu tiefe Verdampfungstemperatur oder direkt eine Niederdruckstörung. Dabei schaltet der Niederdruckschalter und es kommt zu einer Störung. Für die Niederdruckstörung kann es mehrere Gründe geben. Einer davon ist, dass mehrere Verdampferlüfter nicht mehr funktionieren. 

Ähnlich wie der Niederdruckschalter arbeitet auch der Hochdruckschalter in der Standardkompressionskälteanlage. Er verhindert dabei ein Bersten der Anlage bei zu hohem Druck und ist damit auch wesentlich für die Sicherheit der arbeitenden Personen zuständig. Für einen zu hohen Druck kann der Ausfall eines Verflüssigerlüfters sorgen, was vor allem im Sommer vorkommt. Durch die Störung kann zu wenig Wärme an die Umgebungsluft abgegeben werden, weshalb die Anlage den Verflüssigungsdruck anheben muss. Der Druck steigt bei dieser Störung so lange, bis der Hochdruckschalter für Stillstand sorgt. 

Mietkälte: Schnelle Lösung gegen langen Stillstand

Einige Fehler der Kältetechnik können schnell behoben werden, die Reparatur der Anlage kann aber auch dauern. Ohne die notwendige Kühlung steht die Produktion still oder das Lager kann nicht länger gekühlt werden. Eine schnell verfügbare Übergangslösung ist Mietkälte. So kann beispielsweise ein gemieteter Kaltwassersatz innerhalb kurzer Zeit in Betrieb genommen werden und damit die Prozesskühlung absichern. Nach der Kühltechnik-Reparatur kann das Mietverhältnis beendet und der Kaltwassersatz wieder entfernt werden. Damit wird ein langer Produktionsstillstand ohne viel Aufwand vermieden.  

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